Mit dem Codewort
„Geronimo“ sollen die Seals bestätigen, dass sie Usama bin Laden erwischt haben
und eine jahrelange Jagd zu Ende geht. Der amerikanische Präsident kann vor
sein Volk treten und die gute Nachricht verkünden. Doch die Welt ist nicht so
einfach, sie ist nicht immer schwarz und weiß. Das muss auch Tom feststellen,
dessen Ehe gescheitert ist und der als ehemaliger Seal nicht mehr an dem
Einsatz teilnehmen kann, aber viele der Soldaten kennt. Gleichzeitig verbindet
er mit Afghanistan eine sehr persönliche Geschichte, ein junges Mädchen, dass
er schützen wollte und das von den Taliban verschleppt wurde. Ob er das Mädchen
wiederfinden und in Sicherheit bringen kann, während seine ehemaligen Kollegen
Jagd auf „Geronimo“ machen?
Leon de Winters
Roman „Geronimo“ ist bei weitem keine einfache Kriegsgeschichte oder eine
fiktive Darstellung der Jagd nach einem Top-Terroristen. Mit sehr viel
Feingefühl für Stimmungen und Charaktere beschreibt er mit Tom einen Mann, der
sich auf einem schmalen Grat zwischen Hoffnung und Verzweiflung bewegt,
zwischen seiner Vergangenheit, die ihn quält, und einer möglichen Zukunft. Er
will das Mädchen Apana unbedingt retten, weil er vor Jahren seine eigene
Tochter nicht retten konnte. Diese Schuld prägt sein ganzes Handeln und
zerstörte seine Ehe. Apana und Tom verbindet die Liebe zu Bachs
Goldberg-Variationen, und diese Liebe zur Musik lässt sie nicht mehr los. Die
Musik bildet das Gegengewicht zur Gewalttätigkeit des Krieges und ist wie ein
überraschend schönes Element in der Umgebung von Terror und Verzweiflung. Diese
sensible Charakterisierung der Hauptfiguren und der Situation macht das Buch zu
etwas ganz Besonderem.
Mit „Geronimo“
ist Leon Winter ein ausgezeichneter Roman gelungen, der die Jagd nach dem
Terroristen Usama bin Laden mit den großen Fragen der Menschen nach Liebe,
Schuld und Vergebung verbindet.
Hier geht es zu weiteren Informationen im Diogenes Verlag.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen