Irene ist
Waisenkind und kommt 1870 als Dienstmädchen in das Haus der Winzerfamilie
Gerban im Elsass. Dort bekommt sie die Chance, endlich auf eigenen Füßen zu
stehen und ihrer Vergangenheit zu entkommen. Doch zwei Dinge verändern dieses
ruhige Leben: der Sohn der Gerbans, Franz, tritt in ihr Leben und die beiden
verlieben sich trotz aller Standesunterschiede in einander. Und der
Deutsch-Französische Krieg bricht aus und tobt im Elsass, reißt zahllose junge
Männer in den Tod und hinterlässt Grauen und Vernichtung. Haben Franz und Irene
in dieser Situation überhaupt eine Chance?
Marie Lacrosse
beschreibt in ihrem ersten Band rund um das Weingut der Familie Gerban nicht
nur eine Liebesgeschichte, sondern entfaltet einen sehr detailreichen und
spannenden historischen Roman. Besonders die zahlreichen historischen Fakten
und genauen Beschreibungen des Krieges gehen einem beim Lesen unter die Haut,
der Tod so vieler junger Männer scheint grausam und völlig wahllos angesichts
der Überheblichkeit von Offizieren und schlechter Ausrüstung und Versorgungslage.
Rund um dieses Szenario entspannt sich eine Liebesgeschichte, die nicht so
kitschig daherkommt, wie Titel und Cover des Romans (leider) vermuten lassen. Marie
Lacrosse ist das Pseudonym der Romanautorin Marita Spang und wer ihre Romane
kennt, der weiß, dass sie stets sehr gut recherchiert und historisch korrekt
aufgebaut sind. So auch in diesem Fall, in dem ein spannender und bewegender
historischer Roman entstanden ist, der auf sympathischen und detaillierten Charakteren
aufbaut und einen als Leser schnell gefangen nimmt.
Schade finde
ich, dass der Verlag sich dazu hat hinreißen lassen, daraus mit dem Cover aber
besonders mit dem Titel eine kitschige Groschenromangeschichte zu machen, was
der Roman definitiv nicht verdient hat. „Das Weingut in stürmischen Zeiten“
wird hier meiner Meinung nach völlig unter Wert verkauft.
Marie Lacrosse
hat mit dem ersten Teil der Reihe um das Weingut der Familie Gerban im Elsass
einen spannenden historischen Roman geliefert. Die Geschichte geht hoffentlich
bald weiter, denn Irene und Franz möchte man gerne noch weiter begleiten auf
ihrem Weg durch die turbulenten Jahre der deutschen und französischen
Geschichte, es gibt noch viel Potential für spannende Entwicklungen.
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Hier geht es zur Leseprobe und weiteren Informationen des Goldmann Verlags.
Hey Sarah,
AntwortenLöscheneine schöne Rezension zum Buch. Hätte ich die Autorin nicht auf der Buchmesse in Frankfurt getroffen, hätte ich tatsächlich auch die Finger von dem Buch gelassen wegen genau dem, was du schreibst. Ich vermute fast, dass so sogar mehr Leute angesprochen werden, weil es für dramatische Liebesgeschichten einen größeren Markt als für historische Romane gibt.
Ich werde deine Rezension bei mir verlinken und hoffe, dass das ok ist. Meine Rezension geht nächsten Samstag online.
LG, Moni