Als die
Krankenschwester Florence Nightingale Shore im
Zug ermordet wird, sorgt das für Aufregung im Hause Mitford, denn die
Tote ist eine gute Freundin der Zwillingsschwester von Nanny Blore und hat
zudem während des ersten Weltkriegs die Mitfords darüber auf dem Laufenden
gehalten, wie es dem Hausherren im Krieg ergeht, da sie beide in Ypern
stationiert waren. Dadurch fühlt sich die Familie der Toten eng verbunden. Louisa,
die gerade erst als Kindermädchen angefangen hat, lässt sich von Nancy, der
Ältesten der Mitford-Schwestern, schnell mitreißen, ein wenig eigene
Nachforschungen anzustellen. Dabei kommt ihr die Bekanntschaft zu einem der
ermittelnden Polizisten natürlich sehr zu Gute. Und ehe sie sich versehen, sind
die jungen Damen Mitten in einen Kriminalfall hereingeraten, der ihre
Möglichkeiten weit übersteigt.
„Die Schwestern
von Mitford Manor. Unter Verdacht“ soll der erste Band einer ganzen Reihe um
diesen turbulenten Haushalt sein und wenn es weitergeht wie bisher, kann man
nur hoffen, dass noch viele Romane folgen. Nicht umsonst erinnert das ganze
Setting etwas an Downton Abbey, wurde der Roman doch von Jessica Fellowes, der
Nichte von Downton Abbey Erfinder Julian Fellowes, geschrieben. Doch dieser
Roman steht ganz eigenständig da und ist gleichzeitig wahres Popcorn-Kino in Buchform.
Zwar ist es kein unglaublich spannender Krimi, wie man vielleicht vermuten
würde, sondern stellt mehr die gesellschaftlichen Unterschiede und Probleme in
den Mittelpunkt, doch darunter leidet das Buch keineswegs. Die Figuren sind
großartig beschrieben und können mit ihrer Komplexität die Geschichte
problemlos am Laufen halten. Besonders Louisa, die im Mittelpunkt des Ganzen
steht und hofft, sich mit dieser Stelle endlicher aus ihrer ärmlichen Herkunft
herausarbeiten zu können, ist sehr sympathisch und spricht einen als Leser
sofort an.
Alles in allem
ist „Die Schwestern von Mitford Manor. Unter Verdacht“ eine sehr runde Sache,
ein toll recherchierter historischer Roman mit spannenden Figuren, den man gar
nicht mehr aus Hand legen kann, wenn es einen erst einmal nach Mitford Manor
verschlagen hat. Großartige Unterhaltung, die hoffentlich noch über viele Bände
weitergeht.
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