Montag, 30. Januar 2012

Vernachlässigung

In den letzten zwei Wochen habe ich meinen Blog leider sträflichst vernachlässigt, was auch daran lag, dass ich kaum zu Lesen gekommen bin und wenig neues aus meinem Bücherregal zu berichten war. Keine Neuzugänge mehr und keine neuen gelesen Bücher...
In den nächsten Tagen kommen aber endlich neue Rezensionen. Ich hoffe, dass ich diese Woche noch "Morgen bist du noch da" und "Das Schwein unter den Fischen" beenden kann. Außerdem beginnt am Wochenende die LovelyBooks Leserunde zu Richard Dübells Roman "Die Pforten der Ewigkeit", so dass dieses Buch ganz oben auf den Stapel wandern wird. 

Also bis bald, ich werde mir Mühe geben, möglichst viele schöne neue Bücher vorzustellen!

Montag, 23. Januar 2012

Janet Evanovich "Tiefer gelegt"


Als Barneys Telefon klingelt und ihr Bruder sie aus Florida anruft, weil er in Schwierigkeiten geraten ist, springt sie trotz Flugangst in den nächsten Flieger und eilt ihm zur Hilfe. Doch als sie ankommt, ist Bill bereits verschwunden und mit ihm das Schiff des Rennfahrer Hooker. Auf der Suche nach Bill und dem Boot geraten die beiden schnell an üble Kriminelle, die nach einem geheimen Sprengstoff suchen. Langsam muss Barney sich fragen, in was ihr Bruder eigentlich reingeraten ist. 
Die Geschichte ist amüsant, kurzweilig und liefert die typischen Elemente eines Romans von Janet Evanovich. Hooker ist ein attraktiver Rennfahrer, Barney eine unabhängige Frau die sich gegen seine Avancen wehrt und wie es ausgeht wird natürlich nicht verraten. Dennoch war die Idee für diesen Roman mal etwas anderes und der sogar leicht politische Hintergrund hat den Roman positiv von anderen abgehoben, so dass ich „Tiefer gelegt“ als kurzes Buch für Zwischendurch absolut empfehlen kann. 

Mittwoch, 18. Januar 2012

Viel zu wenig Zeit....

Leider habe ich momentan so wenig Zeit, dass ich kaum noch zum Lesen komme. Außerdem wühle ich mich gerade durch "Das Mysterium der Zeit" mit fast 900 Seiten, damit werde ich also etwas beschäftigt sein. Und bald gibt es auch wieder neue Rezensionen, ein paar Tage dauert es nur noch.

Donnerstag, 12. Januar 2012

Kerstin Gier "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner"


... Oder ist es vielleicht nur genauso grün? Kati ist mit Felix verheiratet, glücklich und zufrieden, bis sie Mathias kennen lernt und sich Knall auf Fall in ihn verliebt. Nach einem Unfall landet Kati im Krankenhaus und als sie aufwacht, ist sie plötzlich an einem Tag im Jahr 2006 - dem Tag, an dem sie Felix kennen lernt. Wird sie sich noch einmal in ihn verlieben? Oder ist eigentlich Mathias der Richtige für sie? 
„Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner“ ist ein typischer Roman von Kerstin Gier - lustig, kurzweilig, so richtig zum Abschalten. Das Buch lässt sich sehr gut in einem Rutsch durchlesen und ist nicht besonders umfangreich. Dennoch hat die Geschichte auch einen ernsten Kern, der mir sehr gut gefallen hat. Denn Kati muss sich intensiv damit auseinandersetzen, was sie für sich und andere eigentlich vom Leben will. Inwieweit darf sie das Leben ihrer Mitmenschen beeinflussen, wenn sie schon weiß, was in den nächsten fünf Jahren passiert? Dadurch ist Kati gezwungen, sich immer wieder mit ihren eigenen Vorstellungen von Leben und Liebe konfrontieren, was dem Roman eine sehr schöne neue Dimension gibt. Diese Geschichte ist kein schmalziger Kitsch, sondern eine wirklich schöne, moderne Geschichte über die Suche nach dem Richtigen - wenn es ihn überhaupt gibt.

Mittwoch, 11. Januar 2012

Lesley Turney "Die fremde Frau"


Alex und Sarah lernen sich im Urlaub auf Sizilien kennen. Sie hat gerade ihr Kind verloren und sich von ihrem Mann getrennt, er wurde von seiner Frau verlassen und kümmert sich seit dem alleine um ihren gemeinsamen Sohn Jamie. Die beiden beginnen eine Affäre und Alex bietet Sarah an, als Haushälterin zu ihm aufs Land zu ziehen. Sarah nimmt das Angebot an, um aus ihrem alten Leben herauszukommen. Doch damit begibt sie sich eine Welt, die noch viel mehr aus den Fugen geraten ist, als ihre eigene. Denn die Anzeichen häufen sich, dass Alexanders Frau Genevieve ihn gar nicht verlassen hat, sondern ermordet wurde. Wem kann Sarah jetzt noch trauen?
 Die Geschichte beginnt zwar wie eine klassische Liebesgeschichte, wandelt sich jedoch schnell zu einem geheimnisvollen, spannenden Roman, der Elemente von Krimi und Psychothriller in sich vereinigt. Die Charaktere sind äußerst vielschichtig und immer wieder kommen neue Geheimnisse über die Familie und die Dorfbewohner ans Licht, ohne dass der Zusammenhang künstlich oder gewollt erscheint. Lesley Turney gelingt es hervorragend, eine subtile, fast gruselige Spannung über die Beziehung von Alex und Sarah und auch Jamie zu legen, die einen als Leser mal an Alexanders Unschuld und auch manchmal an Sarahs Geisteszustand zweifeln lässt. Bildet sie sich alles nur ein? Oder ist Alex wirklich ein skrupelloser Mörder, der die Mutter seines Sohnes umgebracht hat? 
Es ist schwer, sich der Atmosphäre dieses Romans zu entziehen, wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, Genevieve ist wie ein Schatten, der die ganze Zeit über der Geschichte schwebt und alles anders scheinen lässt, als es eigentlich ist. „Die fremde Frau“ ist eine Geschichte, die sich sehr positiv von allem unterscheidet, was ich bisher gelesen habe und sich nicht vergleichen oder in eine Reihe stellen lässt. 
Nicht so gut gefallen hat mir, dass das Tempo gegen Ende des Romans stark angezogen wurde. Nach dem langsamen Aufbau der Exposition und der Geschichte, hätte die Autorin sich nach meinem Geschmack auch etwas mehr Zeit für die Auflösung lassen können. 

Sonntag, 8. Januar 2012

Katharina Münk "Die Insassen"


Die Romanidee fand ich großartig: Drei Manager, die mit der Realität nicht mehr klarkommen und in der Irrenanstalt landen. Dort sitzen sie zusammen und glauben, die Klinik übernommen zu haben und wollen sie jetzt an die Börse bringen. Ärgerlich für sind unter anderem die mangelnde Mitarbeit der aktuellen Geschäftsführung und die Tatsache, dass nur schwer an ein Blackberry zu kommen ist in dieser geschlossenen Einrichtung St. Ägidius.
 Leider muss ich sagen, dass die Romanidee auch schon das einzig gute an diesem Buch war. Ich fand die Geschichte nicht gut erzählt und ziemlich langweilig. Die Charaktere waren nur schwach ausgearbeitet und hatten oft ähnliche Eigenarten, so dass ich Schwierigkeiten hatte, sie überhaupt auseinander zu halten. Der einzige Lichtblick war die Sekretärin, die im Rahmen einer „Arbeitstherapie“ als Vorzimmerdame in der Klinik geheime Dokumente für die durchgedrehten Manager beschaffen soll. Auch das Ende der Geschichte war für mich nicht schlüssig auf die Handlung aufgebaut, so dass ich am Schluss etwas ratlos das Buch in der Hand hatte, und mich gefragt habe, was das eigentlich alles sollte. Den Roman „Die Eisläuferin“ von der gleichen Autorin fand ich um einiges besser, „Die Insassen“ kann ich niemandem weiterempfehlen. 

Liv Winterberg "Vom anderen Ende der Welt"


Mary Linley ist ihrer Zeit weit voraus, als sie Mitte des 18. Jahrhunderts beschließt, nicht die klassische Frauenrolle in der gehobenen englischen Gesellschaft spielen zu wollen, sondern ihren Traum zu verwirklichen: Als Botanikerin wie ihr Vater auf Forschungsreisen zu gehen und die Welt zu entdecken. Als Mann verkleidet bricht sie auf der Sailing Queen auf und muss die ganze Zeit fürchten, dass ihr Schwindel entdeckt wird. 
Als Vorbild für die Figur der Mary Linley diente Liv Winterberg die französische Botanikerin Jeanne Baret, die als erste Frau die Welt umsegelt hat, ebenfalls als Mann verkleidet, bis sie auf Tahiti enttarnt wird. Die Geschichte orientiert sich in vielen Details am Leben von Jeanne Baret, was diesen Roman auch von vielen anderen Frauen- und Entdeckungsromanen unterscheidet. Man merkt beim Lesen, dass die Geschichte eine gute Grundlage hat und es sich nicht um eine reine Liebesgeschichte handelt, nur weil Mary sich in einen Wissenschaftler an Bord verliebt. Die Geschichte von Mary ist facettenreich, die Menschen um sie herum an Bord und später auch auf Tahiti mit all ihren Wesenszügen und Erfahrungen spielen eine große Rolle und beeinflussen sie in ihren Handlungen. Sie ist eine sehr reflektierte und moderne Frau, die ihre Gedanken mit dem Leser teilt. 
Trotz der guten Romanidee und interessanter Figuren konnte mich die Geschichte jedoch nicht wirklich mitreißen, der Stil der Autorin war für mich stellenweise einfach zu trocken. Zudem fehlte mir eine etwas stärkere Parallelhandlung in England, wo sie Freunde und Verwandte zurückgelassen hat, ohne dass diese wussten wo sie sind. Das hätte die Geschichte sicher noch um interessante Aspekte bereichert, gleichzeitig wäre es möglich gewesen, über diese Charaktere mehr über Marys Kindheit und Entwicklung zu erfahren und auch über ihren Vater, der sie offensichtlich sehr stark geprägt hat. 
Dennoch ist "Vom anderen Ende der Welt" eine schöne Geschichte, die mich dazu gebracht hat, mehr über Jeanne Baret erfahren zu wollen.






Glynis Ridley "The Discovery of Jeanne Baret: A Story of Science, the High Seas, and the first Woman to Circumnavigate the Globe"

Samstag, 7. Januar 2012

Lesemarathon

10.40 Uhr: Nachdem ich erst mal schön in den Lesemarathon reingeschlafen habe, werde ich jetzt erst mal frühstücken und es mir dann mit dem ersten Buch gemütlich machen. Das Wetter spielt auf jeden Fall mit, kalt und nass, da bleibe ich doch gerne zu Hause und lese den ganzen Tag.


11.12 Uhr: Ich fange jetzt endlich an zu lesen, der Kaffee steht neben mir und ich werde mit "Die fremde Frau" anfangen. Da ich heute jedoch noch ein paar andere Dinge zu erledigen habe, sollte ich dazu sagen, dass ich es wohl nicht schaffen werde, an den Challenges teilzunehmen, ich mache einfach aus Spaß mit und gucke mal, was ich so schafffe. Auf geht's!


11.58 Uhr Hier mein bisheriger Zwischenstand:
Gelesene Zeit: 43 Minuten
Gelesene Seiten: 58


13.16 Uhr: Bad geputzt, Tee gekocht, weiter geht's...


14.33 Uhr:
Gelesene Zeit: 1 h 08 Minuten (leider nur)
Gelesene Seiten: 92
Irgendwie wird das heute mehr ein Haushalts- als ein Lesemarathon, das ist leider auch dringend nötig.


16.10 Uhr: Ich bin keine Seite weiter gekommen. Inzwischen war ich schon auf den anderen Blogs unterwegs, ihr seid alle wahnsinnig fleißig, das ist wirklich toll! Ich habe heute ein totales Lesetief, da kann man manchmal ja nichts gegen machen, so dass ich inzwischen auch die Küche geputzt habe. Es war ja abzusehen, dass ich mich pünktlich zum Lesemarathon nicht motivieren kann, meine Bücher in die Hand zu nehmen. Aber lest alle fleißig weiter, ich lese gerne bei euren Blogs mit.

Freitag, 6. Januar 2012

Lesemarathon 7. / 8. Januar

Auch ich bin beim Lesemarathon von morgen 9 Uhr bis Sonntag 9 Uhr dabei und habe mir schon meine Bücher bereit gelegt. Zwei Bücher, die ich schon angefangen habe, nämlich Lesley Turney "Die fremde Frau" und von Janet Evanovich "Tiefer gelegt". Außerdem möchte ich morgen "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" anfangen. Ich bin schon gespannt, wie viele Seiten ich schaffen werde...

Dienstag, 3. Januar 2012

Gute Vorsätze...

Ich hatte mir wirklich fest vorgenommen, im neuen Jahr nicht mehr so oft Bücher zu kaufen und erst einmal meinen Stapel abzuarbeiten. An den Tischen mit den Mängelexemplaren wollte ich stark vorbeigehen und Bücherflohmärkte meiden! Schöne Vorsätze, die leider schon am 2. Januar hinfällig wurden: Mängelexemplare, vier Bücher für zehn Euro, und schon musste ich mein Regal weiter füllen. Ich freu mich trotzdem über meine neu eingezogenen Bücher!

    

Montag, 2. Januar 2012

Markus Zusak "Die Bücherdiebin"


Liesel Memminger ist neun Jahre alt, als ihr Vater, ein Kommunist, von den Nazis ermordet wird. Ihre Mutter will sie und ihren Bruder zu einer Pflegefamilie bei München bringen, doch ihr Bruder überlebt die Reise nicht. Er stirbt auf der Zugfahrt und der Tod begegnet Liesel zum ersten Mal persönlich. Auf der Beerdigung ihres Bruders klaut sie ihr erstes Buch, das Handbuch für Totengräber. Den Zweiten Weltkrieg erlebt Liesel bei ihren Pflegeeltern, den Hubermanns in Molching. Mit ihrem Freund Rudi klaut sie Lebensmittel, um nicht hungern zu müssen und Bücher, um in den Geschichten die Realität zu vergessen. Eine Realität, in der ihr geliebter Pflegevater auf offener Straße ausgepeitscht wird, weil er einem Juden Brot gibt, der in einer großen Gruppe durch das Dorf nach Dachau getrieben wird. Und im Verlauf der Jahre bekommt Liesel sogar ein Buch, dass nur für sie geschrieben wurde, die Geschichte der Wortschüttlerin. Diese Fabel hat Max für sie geschrieben, einen Juden, den die Hubermanns im Keller vor den Nazis verstecken. 
"Als alles still war, bin ich hinaufgegangen, und im Flur habe ich gesehen, dass der Vorhang im Wohnzimmer einen Spalt offen stand.... Ich konnte nach draußen sehen. Ich habe nur ein paar Sekunden lang geschaut."
Er hatte die Welt da draußen seit zweiundzwanzig Monaten nicht mehr gesehen 
Keine Wut. Kein Tadel. 
Papa stellte eine Frage. 
"Wie hat es ausgesehen?" 
Max hob den Kopf. In seinem Blick standen Trauer und erstaunen. "Da waren Sterne", sagte er. "Sie haben meine Augen verbrannt."
Die Geschichte von Liesel Memminger und den Menschen in ihrer Umgebung ist von einer unglaublichen Intensität, als Leser wird man in die Handlung hineingezogen und kann nicht mehr wegsehen. Dem Autor Markus Zusak ist es gelungen, eine Geschichte über den Zweiten Weltkrieg und die Judenverfolgung in Deutschland zu schreiben, ohne in eine moralische Litanei zu verfallen und ohne die ganze Zeit den erhobenen Zeigefinger zu schwenken. Er erzählt einfach eine Geschichte, wie sie wohl Tausenden in der damaligen Zeit passiert sein könnte und lässt uns daran Teil haben, wie Liesel und die Hubermanns im Kleinen rebellieren. Und welche Folgen das nach sich zieht. 
 Dass die Geschichte vom Tod erzählt wird, wirkt am Anfang vielleicht etwas komisch, im Verlauf des Romans wird jedoch schnell klar, dass es auch diese Perspektive ist, die dieses Buch zu etwas ganz Besonderem macht. Markus Zusak sagt dazu in einem Interview, dass im Anhang des Buches abgedruckt ist:

„Was, wenn nicht der Tod die Menschen jagte, sondern wenn sie, die Menschen, in Wirklichkeit den Tod jagten? Wenn der Tod Angst vor uns Menschen hätte? Nicht Angst im klassischen Sinne, sondern Angst vor den schrecklichen Dingen, die wir Menschen einander antun. Und wenn er dann nach Menschen sucht, die es wert sind, sie näher zu betrachten. Und wenn er versucht, in dieser fürchterlichen Zeit, die schönen Dinge zu finden.“ 
Liesels Geschichte ist es ganz sicher Wert, näher betrachtet zu werden und Markus Zusak hat sie wunderschön für uns Leser erzählt. 

Sonntag, 1. Januar 2012