Mittwoch, 23. Oktober 2019

Marie Lacrosse "Das Weingut. Tage des Schicksals"

Endlich haben Irene und der Weinhändler und Gutsbesitzer Franz Gerban zusammengefunden. Doch während Franz beginnt, sich politisch für seine Heimat das Elsass zu engagieren, kämpft Irene weiter für die Rechte von Arbeitern und Frauen. Langsam beginnen die beiden sich zu entfremden und ständiger Streit liegt in der Luft. Auch Mathilde, die Schwester von Franz und seine Tante Ottilie sorgen immer wieder für Zwist, so dass viel in diesem Band immer wieder große und keline Katastrophen passieren. Erst ein schwerer Schicksalsschlag kann Irene und Franz einander wieder näher bringen. 
Der dritte Band der Weingut-Saga von Marie Lacrosse rundet die ganze Geschichte für mich sehr gut ab. Wie schon bei den vorherigen Bänden überzeugt die Autorin besonders durch ausgiebige Recherche und Detailgenauigkeit, sowohl was die politischen Umstände des späten 19. Jahrhunderts angeht, als auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der einfachen Bevölkerung. Es ist erschreckend, unter welchen Umständen viele Familien in der damaligen Zeit leben mussten und man kann Irenes Kampf für die Frauen gut nachvollziehen. Das einzige was mich ein wenig gestört hat, war der Umstand, dass die Geschichten von Franz und Irene sich umständehalber teilweise zu stark getrennt voneinander abspielten und es zu wenig Überschneidungen gab. So wirkten ihre Leben manchmal wie zwei getrennte Erzählungen, die für mich beim Lesen zu wenig Verbindungspunkte hatten. Das liegt natürlich einerseits an der Tatsache, dass die beiden sich so auseinander gelebt hatten, andererseits hätte die Autorin meiner Meinung nach die Handlungen hier etwas enger beieinander halten müssen, um die Geschichte noch spannender zu halten. 
Mir hat „Das Weingut. Tage des Schicksals“ ausgesprochen gut gefallen und ich bin schon sehr gespannt, was wir nach der Weingut-Saga von der Autorin zu lesen bekommen. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Goldmann Verlags. 

Wem die Weingut-Saga gefallen hat, dem kann ich nur die historischen Romane von Marita Spang ans Herz legen. Unter diesem (ihrem richtigen) Namen schreibt Marie Lacrosse seit einigen Jahren wirklich großartige Romane, z.B. "Blut und Seide" oder "Hexenliebe". Die Rezensionen findet ihr ebenfalls auf meinem Blog. 

Sonntag, 20. Oktober 2019

Manuela Inusa "Wintervanille"

CeCe lebt in Kalifornien und konzentriert sich voll auf ihre Arbeit: eine Vanillefarm, die schon ihr Vater in Gedenken an ihre mexikanische Mutter gegründet hat. Von Männern hat sie nach einem Reinfall mit ihrem Nachbarn Louis die Nase voll, genauso wie ihre beste Freundin Julia. Doch plötzlich gibt es große Aufregung in ihrem Leben, denn ein Fernsehteam will pünktlich zu Weihnachten einen Bericht über ihre Vanille machen. Als sie danach auch noch zu einem Gewürzseminar am Lake Tahoe eingeladen wird, ernennt sie kurzerhand ihre Freundin Julia zu ihrer Begleitung und Assistentin für die Woche im Schnee. Doch das Seminar soll den beiden weit mehr bringen, als ein paar entspannte Tage vor wunderschöner Kulisse. 
Wer gerne die Valerie-Lane-Reihe von Manuela Inusa gelesen hat, ist auch bei „Wintervanille“, dem Auftakt einer Reihe in Kalifornien spielender Romane, auf jeden Fall richtig. Sympathische Figuren vor wunderbarer Kulisse, viele Emotionen, Liebe und Enttäuschungen verbindet sie zu einer sehr schönen Mischung und einer zauberhaften Geschichte. CeCe und Julia haben jede auf ihre Arbeit schon Schlimmes erlebt und wachsen einem sofort ans Herz und besonders CeCes Großmutter Angie, ein echter kalifornischer Hippie mit lockerer Lebenseinstellung, hat es mir beim Lesen angetan. Der Stil der Autorin ist dabei sehr leicht und flüssig, so dass insgesamt ein wunderbarer lockerer und gut lesbarer Roman gelungen ist. 
Mir hat „Wintervanille“ von Manuela Inusa sehr gut gefallen, ein wunderbarer Roman für die winterliche Vorweihnachtszeit mit all der Romantik und den vielen bunten Lichtern. Das perfekte Buch für alle, die nach einer leichten Lektüre mit viel Gefühl suchen. 

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Freitag, 18. Oktober 2019

Armin Tima "Südnorwegen"

Wer die Natur und kleine verwunschene Orte sucht, ist in Südnorwegen auf jeden Fall richtig. Unberührte Natur und wunderschöne Touren für Autos, Wohnmobile und auch Wanderer durchziehen das Land und laden zu wunderbaren Urlaubserlebnissen ein. Die Neuauflage des Reiseführers „Südnorwegen“ des Michael Müller Verlags bietet großartige Einblicke in dieses schöne Reiseziel. 
Wie so oft überzeugt die Mischung bei diesem Reiseführer. Wunderschöne Bilder wechseln sich mit vielen allgemeinen Informationen, Reisetipps und GPS-Wanderungen ab, die dabei helfen, eine Reise zu planen und vor Ort auch die echten Geheimtipps zu finden. Mit den Wanderungen aus den Reiseführern des Michael Müller Verlags habe ich bisher nur Gutes erlebt, man bekommt einen tollen Einblick in die Landschaft, ohne gleich auf Scharen von Touristen zu treffen, die bereits mit Bussen an den Startort gekarrt wurden. Gerade für Individualreisende ist dieser Reiseführer absolut zu empfehlen, wer sich einfach treiben lassen und Land und Leute entdecken will, wird für jeden Ort einen tollen Tipp finden, ob Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. 
Ich kann diesen Reiseführer für Südnorwegen nur allen Reiselustigen ans Herz legen, man merkt ihm an, dass dem Autor Armin Tima das Land wirklich am Herzen liegt. Besonders begeistert haben mich dieses Mal auch die wunderbaren Fotos, die einen gleich mitnehmen, ich hätte am liebsten sofort die Reisetasche gepackt. Von mir gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung für diesen Reiseführer. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Michael Müller Verlags. 

Mittwoch, 16. Oktober 2019

Matthias Eckoldt "Leonardos Erbe"


Leonardo da Vinci gilt als großes Universalgenie, jeder kennt ihn. Berühmt ist er hauptsächlich für seine Kunst, doch er forschte in alle Richtungen, versuchte sich als Erfinder und Entwickler in vielen Bereichen und war geleitet von einer Neugier auf die Welt, die einen begeistert und neidisch werden lässt. In diesem Buch geht es um eine Vielzahl von Ideen, die Leonardo da Vinci hatte und inwieweit sie realistisch waren beziehungsweise weiterentwickelt wurden.
Der Autor Matthias Eckoldt schreibt sehr nüchtern und sachlich über Leonardos Entwicklungen, immer unterlegt mit vielen Zeichnungen des Künstlers selbst, die seine Überlegungen gut veranschaulichen. Leider fehlte diesem Buch meiner Meinung nach jegliche Begeisterung für das Thema, um einen als Leser mitzunehmen. Natürlich ist es ein Sachbuch und es sollen die Fakten rational dargestellt werden. Der Autor kommt zu dem Ergebnis, dass Leonardos Ideen eigentlich alle - salopp gesagt- Blödsinn waren und nicht funktioniert hätten. Das ist gar nicht so verwunderlich, standen damals doch viel weniger Informationen zur Verfügung als heute und Leonardos Genialität zeichnet sich eben auch dadurch aus, in so viele Richtungen gedacht zu haben und Ideen ausgearbeitet zu haben. Beim Lesen hatte ich jedoch das Gefühl, dass das Werk Leonardo da Vincis hier nicht gewürdigt, sondern abgewertet werden soll und der Begeisterung um das Universalgenie eher ein Dämpfer verpasst werden sollte. Dies ist natürlich nur mein subjektiver Eindruck, aber von diesem Buch war ich doch eher enttäuscht.
Matthias Eckoldt bietet einen guten Überblick über da Vincis Arbeitsgebiete und Ideen in Verbindung mit alten Zeichnungen, mir war das Buch tendenziell jedoch zu negativ und trocken geschrieben, um mir beim Lesen richtig Freude machen zu können.

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Sonntag, 6. Oktober 2019

Martin Walker "Reiner Wein"


Im sechsten Fall von Bruno, dem sympathischen Polizisten aus Saint-Denis, geht es um einen alten Eisenbahnraub der Résistance, der nie aufgeklärt wurde. Bei einem Toten findet Bruno Geldscheine aus dem Raub und gleichzeitig wird der ganze Weinkeller eines Briten geraubt, der sich als ehemaliger Geheimdienstmitarbeiter herausstellt. Und dann taucht auch noch Brunos alte Liebe Isabelle wieder auf und mischt bei den Ermittlungen mit, alles zusammen die perfekte Kombination für einen typischen Périgord-Krimi.
Mit hat auch dieser Krimi von Martin Walker wieder ausgesprochen gut gefallen, die Kombination aus Kriminalfall und viel Landleben funktioniert nach wie vor großartig. Und wenn es um „Reinen Wein“ geht, wie schon der Titel sagt, ist bei Bruno natürlich auch die Ehre gefordert. Er liebt den Wein und das Essen der Region und bringt dies ganz nebenbei auch den Leserinnen und Lesern nahe, was die Krimis so authentisch und einzigartig macht. Bruno unterscheidet sich von vielen Literatur-Ermittlern, er ist kein hohes Tier in irgendwelchen Sonderkommissionen, kein ungeliebter, trinkender Eigenbrödler, wie sie einem oft in skandinavischen Krimis begegnen. Er ist lebensfroh und freundlich, ein einfacher Dorfpolizist, der die Menschen mag und die großen Fälle im Zweifel auch gut an fachlich versiertere Kollegen abgeben kann. All das macht ihn so sympathisch und die Krimis so liebenswert, dass man fast nicht anders kann als ein großer Bruno-Fan zu werden.
„Reiner Wein“ passt sich nahtlos in die Reihe toller Krimis von Martin Walker ein, eine spannende und unterhaltsame Story, bei der man ganz nebenbei noch etwas über die französische Résistance erfährt, ergänzt sich mit Geschichten über Land und Leute- wieder sehr gelungen!

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Donnerstag, 3. Oktober 2019

Brigitte Riebe "Die Schwestern vom Ku'damm. Wunderbare Zeiten"


In Deutschland blüht das Wirtschaftswunder und die Thalheim-Schwestern machen das Beste aus dieser Zeit. Während Rike geheiratet hat und Mutter wird, versucht sie gleichzeitig das Kaufhaus Thalheim weiter mit zu leiten. Doch nach der Rückkehr ihres Bruders Oskar aus der Gefangenschaft sieht ihr Vater diesen als natürlichen Nachfolger und will die Leistung seiner Tochter nicht anerkennen. Silvie hingegen hat wenig mit dem Kaufhaus zu tun und stürzt sich in ihre erfolgreiche Arbeit beim Radiosender RIAS und lebt ein fröhliches Leben. Doch das Familienunternehmen holt auch sie ein und so muss sie sich eines Tages entscheiden, ob sie sich wirklich weiter davon abgrenzen kann oder ihren Teil der Verantwortung übernehmen will.
Rike und Silvie könnten unterschiedlicher kaum sein und werden ergänzt durch den schwer traumatisierten Zwillingsbruder von Silive, Oskar und die Halbschwester der drei, Flori, die den Leserinnen und Lesern ein gutes Bild der historischen und gesellschaftlichen Umstände der fünfziger Jahre in der jungen Bundesrepublik vermitteln. Die Konflikte mit der DDR, die Probleme für getrennte Familien und im Westen arbeitende Ostberliner werden ebenso thematisiert wie die neu erstarkte Kaufkraft der Bürger und der Wunsch nach Neuem. Die Zeiten des Krieges will man endlich zurücklassen und das Leben wieder genießen. Brigitte Riebe beschreibt die Zeit sehr spannend und bildhaft, als Leserin fühlt man sich direkt in die Zeit versetzt und liebt und leidet mit den Thalheims. Der Band schließt nahtlos an den ersten Band der Reihe um die Thalheim-Schwestern an und hat mir genauso gut gefallen. Die Geschichten sind abwechslungsreich und zugleich realistisch, so dass die Lektüre viel Freude macht.
„Die Schwestern vom Ku’damm. Wunderbare Zeiten“ von Brigitte Riebe bietet einen sehr schönen Einblick in die Wirtschaftswunderjahre der Bundesrepublik und bringt einem die Geschichte anhand von sympathischen und abwechslungsreichen Figuren näher. Von mir gibt es wieder eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

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Dienstag, 1. Oktober 2019

Lucinda Riley "Das Schmetterlingszimmer"


Posy liebt „Admiral House“, das Haus ihrer Kindheit, in dessen Garten sie gemeinsam mit ihrem früh verstorbenen Vater Schmetterlinge sammelte. Inzwischen ist sie selbst Witwe und Großmutter und hat sich mit ihrem Leben arrangiert, als plötzlich ein alter Bekannter wieder in ihrem Leben auftaucht: Ihre große Liebe Freddy, der sie einst ohne eine Erklärung verlassen hatte. Freddy hat auch nach Jahrzehnten noch Gefühle für Posy und bringt ihr Leben gewaltig durcheinander. Denn den Grund für die damalige Trennung kennt sie noch immer nicht.
Lucinda Riley liefert einen wunderbaren Schmöker nach dem anderen ab und auch „Das Schmetterlingszimmer“ ist ihr wieder ausgezeichnet gelungen. Posy ist eine wunderbare Hauptfigur, sehr sympathisch und liebevoll, man ist sofort bei ihr und ihrer Geschichte. Rund um die Geschichte von Posy und Freddy entspinnt die Autorin dazu noch viele weitere Handlungen, beispielsweise um Posys Söhne Nick und Sam, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Während Sam Eheprobleme hat, kommt Nick nach zehn Jahren in Australien endlich zurück nach England, um ein Geschäft aufzubauen. Es entwickelt sich ein enges und spannendes Netz an Geschichten und Verbindungen, das einen als Leser die ganze Zeit mitnimmt und in Atem hält. Der bekannte, flüssige Schreibstil von Lucinda Riley tut sein Übriges um aus „Das Schmetterlingszimmer“ ein leicht lesbares und unterhaltsames Leseerlebnis zu machen.
Mir hat „Das Schmetterlingszimmer“ ausgesprochen gut gefallen, ein echter Schmöker, den ich nicht mehr aus der Hand legen konnte. Das perfekte Buch für ein verregnetes Herbstwochenende auf dem Sofa!

✭✭✭✭✰

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