Ende der 50er
Jahre geht es in Brits Heimatort Riekenbüren sehr konservativ zu, Frauen
gehören in die Küche und mehr nicht. Doch Brit will die Welt kennenlernen und
da kommt eine Gruppenreise nach Sylt gerade recht. Auf der Insel verliebt sie
sich in Arne und zurück in Riekenbüren stellt sie fest, dass sie schwanger ist.
Ein Skandal! Doch Arne verspricht sie zu heiraten – bis er plötzlich
verschwindet und sein Vater auftaucht, der viel Geld dafür zahlt, dass das Kind
nicht mit seine Familie in Verbindung gebracht wird. Für Brit beginnt ein
schwerer Weg im Kampf um ihr Kind und ein selbstbestimmtes Leben.
Mir hat Gisa
Paulys Roman „Fräulein Wunder“ ausgesprochen gut gefallen. Die Autorin schafft
es auf hervorragende Weise, die Zwänge und Einschränkungen der jungen Frauen
der damaligen Zeit zu beschreiben, das konservative Denken und die Ängste, die auch
oft damit verbunden waren. Der Wunsch von Brit nach Freiheit erscheint vor dem
Hintergrund der gesellschaftlichen Gegebenheiten regelrecht abwegig, umso
vehementer kämpft sie jedoch um genau diese Freiheit und Selbstbestimmung. Dabei
trifft sie immer wieder auf Menschen, die ihr helfen und Hoffnung geben.
„Fräulein Wunder“
ist ein sehr gelungener Roman über die späten 50er und frühen 60er Jahre in der
Bundesrepublik und die Rolle von Frauen und besonders ledigen Müttern in der
damaligen Zeit. Brits Geschichte berührt beim Lesen und so freue ich mich schon
sehr, auf die nächsten Bände der „Sylt-Saga“ von Gisa Pauly.
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Hier geht es zu weiteren Informationen des Heyne Verlags. Das Buch wurde über das Programm Buchflüsterer von www.buecher.de kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.