Als Mae erfährt, dass ihr Verlobter, angeblich erfolgreicher Geschäftsmann, sie nur belogen hat und mit dem Geld seiner Investoren auf und davon ist, wirft sie dies völlig aus der Bahn. Sie sucht Zuflucht bei ihren Großeltern in einem Haus am St. Lorenz- Strom, um wieder zu sich zu finden. Doch zu Hause angekommen muss sie feststellen, dass ihre Großeltern gar nicht mehr so glücklich zusammenleben wie gedacht und dass ihre Großmutter sich höchst seltsam verhält. Als dann auch noch ihre Jugendliebe Gabe wieder im Ort auftaucht, der sie vor Jahren über Nacht verlassen hat, ist das Chaos perfekt. Wie soll Mae hier jemals wieder zur Ruhe kommen?
„Das Glück an Regentagen“ handelt eigentlich von zwei Geschichten, einmal von der Geschichte von Maes Großmutter LIlly und dann von Mae selbst. Beide Geschichten sind unweigerlich miteinander verbunden und sehr traurig, denn beide haben einen großen Verlust zu überwinden. Lilly tut dies äußerst pragmatisch, was ihr auch viele Vorwürfe einbringt. Leider habe ich an keiner Stelle wirklich Zugang zu den Figuren gefunden. Die Geschichten haben mir zwar gut gefallen, konnten mich jedoch nicht berühren und Mae habe ich an viele Stellen einfach furchtbar naiv gefunden, ihre Großmutter wirkte sehr egoistisch, auch wenn sie Mae geliebt hat. Für einige ihrer Handlungen ist mir jedoch bis zum Schluss die Intention einfach nicht klar geworden, für mich hingen die Geschichten immer ein wenig am seidenen Faden, waren oft nicht hundertprozentig schlüssig oder nachvollziehbar. Dies lag auch daran, dass die Figuren für mich zu flach waren, gerade Maes Großvater George, der das Potenzial zu einer eindrucksvollen Persönlichkeit hatte, bleibt nach dem Romanbeginn sehr leer, seine Reaktion auf die Geschehnisse wirkt völlig überzogen, da sie dem Leser gar nicht richtig erklärt wird.
Trotz der schönen Idee konnte Marissa Stapley mich mit ihrem Roman „Das Glück an Regentagen“ nicht wirklich erreichen, ich fand die Story stellenweise zäh und zu konstruiert. Sehr schön fand ich jedoch die Idee, jedes Kapitel mit einem Spruch zu überschreiben, wie man die langen Regentage am St. Lorenz-Strom am besten rumkriegen könnte- Tipps von Maes Mutter für ihre Tochter.
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