Kommissar Dupin muss in seinem zweiten Fall unter schwierigen Bedingungen ermitteln. Auf den Glénans, einer Inselgruppe vor der bretonischen Küsten, werden drei Leichen an einem Strand gefunden. Was zunächst nach einem Schiffsunglück aussieht, entpuppt sich schnell als heimtückischer Mord. Und irgendwie scheint jeder Inselbewohner ein Motiv zu haben, denn zwei der drei Opfer waren höchst unbeliebt. Erschwert werden die Ermittlungen dadurch, dass die Inseln nur per Boot zu erreichen sind, was dem wasserscheuen Dupin zutiefst widerstrebt.
Der ermittelnde Kommissar Dupin ist zwar ein Eigenbrötler und zeigt sich in der Zusammenarbeit mit seinen Kollegen oft nicht kooperativ, er ist jedoch trotzdem sympathisch und liebenswert. Er ist sozial nicht unfähig, er hat nur die Erfahrung gemacht, dass die meisten es nicht verstehen, wenn er seinen Instinkten folgt, die nicht immer logisch begründbar sind. Also macht er erst einmal alles mit sich selber aus und lässt seine Kollegen erst teilhaben, wenn er einen Plan hat. Dies führt häufig zu kuriosen Situationen, wenn er schon wieder vergessen hat, welchen Auftrag er erteilt hatte, weil er so in seine Überlegungen vertieft ist. Der Charakter Dupin ist entscheidend für die Geschichte und trägt die gesamte Story. Diese ist spannend, logisch und gleichzeitig unterhaltsam. Das beschriebene Lokalkolorit trägt noch dazu bei, dass man schnell ein konkretes Bild vor Augen hat und gerne weiterliest.
Mit „Bretonische Brandung“ ist Jean-Luc Bannalec ein weiterer unterhaltsamer und zugleich spannender Krimi um den Pariser Polizisten im Exil Dupin gelungen.