Samstag, 25. September 2021

Chris Whitaker "Von hier bis zum Anfang"

 

Duchess Day Radley ist dreizehn Jahre alt lebt mit ihrem jüngeren Bruder in Cape Haven, Kalifornien. Weil ihre Mutter Star nach dem frühen gewaltsamen Tod ihrer Schwester nie wieder richtig Fuß im Leben fassen konnte, kümmert sie sich um die Familie und hält alles am Laufen. Als der Mörder von Stars Schwester nach dreißig Jahren aus dem Gefängnis entlassen wird, bringt das Dinge ins Rollen, die das Leben von Duchess und ihrem Bruder für immer verändern sollen.

Ich habe selten ein Buch gelesen, dass mich so berührt hat  wie „Von hier bis zum Anfang“ von Chris Whitaker. Duchess ist eine Person, die derart vom Schicksal gebeutelt ist, dass sie schon in ihren jungen Jahren wirkt wie eine alte Frau, ständig Verantwortung, ständig Entscheidungen zu treffen. Sie ist stark und tough, und doch gleichzeitig ein kleines Mädchen, dass Liebe und Anerkennung sucht. Chris Whitaker beschreibt ihre Geschichte so rührend und nahegehend, dass man sie selbst am liebsten vor dem beschützen würde, was ihr geschieht. Gleichzeitig ist es die Geschichte von weiteren gescheiterten Existenzen, wie die des parkinsonkranken Polizisten Walk, der sein ganzes Leben auf die Tat seines alten Freundes Vincent ausgerichtet hat, die damals auch die Freundschaft von Star, Vincent und Walk zerstörte. Diese Figuren gehen einem ans Herz und in den Kopf und wollen da auch noch Ende der Lektüre nicht wieder weg. Noch lange bewegt einen die Geschichte, die gleichzeitig mit vielen Überraschungen und Wendungen für Unterhaltung sorgt.

„Von hier bis zum Anfang“ von Chris Whitaker ist ein besonderes und absolut bemerkenswertes Buch, das mich so schnell noch nicht wieder loslassen wird. Es hat mich sehr berührt und gleichzeitig mitgerissen, ein großartiger Roman, wunderbar geschrieben, definitiv ein Buch an das man sich erinnert. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Piper Verlags. 

Das Buch wurde über das Buchflüsterer-Programm von www.buecher.de kostenlos als Leseexemplar zur Verfügung gestellt. 

Mittwoch, 22. September 2021

Susanne Rubin "Das Grandhotel an der Alster"

Ryan Maclane ist mehr als überrascht, als er die Nachricht erhält, dass er das Hamburger Grand Hotel Jacoby nach dem Tod des Besitzers geerbt haben soll. Trotz seiner Zweifel reist er nach Hamburg und lernt dort Emily Magnussen kennen, die im Hotel seine rechte Hand sein soll. Er ist sofort fasziniert von der zielstrebigen Frau und gemeinsam versuchen sie herauszufinden, warum er als Erbe eingesetzt wurde. Was hat er mit Lina Jacoby und ihrem Sohn Max zu tun, die ihm das Hotel vermacht haben, nachdem sie es mit Mühe durch die Wirren des Zweiten Weltkriegs gebracht haben und danach zu neuem Glanz gebracht haben?

Susanne Rubins „Das Grand Hotel an der Alster“ ist ein echter Schmöker, der alles verbindet, was ein gutes Buch braucht. Eine spannende Story mit vielen Überraschungen, sympathische Charaktere und ein einzigartiger Ort, an dem die Handlung spielt. Die beschriebene Geschichte des Grand Hotels Jacoby ist sehr spannend und gleichzeitig kurzweilig und unterhaltsam, zugleich sind die in der Gegenwart spielenden Episoden geprägt vom Zusammenspiel zwischen Ryan Maclane und Emily Magnussen, was für viele Emotionen sorgt. Dieser Aufbau des Romans sorgt für einen ständigen Wechsel der Perspektive, was die Lektüre noch interessanter macht und die Zeit beim Lesen fast verfliegen lässt.

Mir hat „Das Grand Hotel an der Alster“ sehr gut gefallen, ein schönes Buch mit sympathischen Figuren, die man gerne auf ihre spannende Reise begleitet. Susanne Rubin ist ein echter Schmöker gelungen, den man nicht mehr aus der Hand legt, wenn man einmal damit angefangen hat. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Heyne Verlags. Das Buch wurde von der Verlagsgruppe Penguin Random House als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Montag, 20. September 2021

Gisa Pauly "Jeder lügt so gut er kann"

 

Anna will ein neues Leben beginnen, eine Pension in der schönen toskanischen Stadt Siena ist ihr Traum und dank ihres Erbes nach dem Tod ihres Mannes kann sie diesen verwirklichen. Doch ihre geldgierige Tochter und ihre kleinkriminelle Verwandtschaft holen sie auch in Siena ein und lassen sie nicht wirklich die italienische Sonne genießen. Und als auch noch zwei Männer beginnen, um ihre Liebe zu buhlen, muss die eine oder andere Lüge herhalten, um ein wenig Ruhe in Annas Leben herzustellen.

„Jeder lügt so gut er kann“ von Gisa Pauly ist eine leichte Unterhaltung, die sich einfach weglesen lässt und wenig Anstrengung erfordert. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und Anna eine lustige und interessante Hauptfigur, die einen schnell in den Plot mitnimmt. Die Geschichte lebt hauptsächlich von den Charakteren, die in einer kurzweiligen Geschichte agieren und durch ihre speziellen Charakterzüge die Story am Laufen halten. Was mich persönlich immer sehr stört, ist wenn man Geschichten in einer bestimmten Stadt ansiedelt, dann aber die Örtlichkeiten völlig falsch wiedergibt. Und in Siena ist es absolut unmöglich, vom Campo aus das Geschäft Nannini zu sehen, diese falschen Details sind für die Geschichte einfach unnötig und zeugen von schlechter Recherche oder Gedankenlosigkeit.

Gisa Pauly hat mit dem Auftakt zu ihrer Siena-Reihe und unterhaltsamen, wenn auch etwas flachen und seichten Roman geschaffen, der auf jeden Fall eine schöne Sommerlektüre sein kann. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen.. 

Freitag, 17. September 2021

Pierre Martin "Madame le Commissaire und die tote Nonne"

 

Eine Nonne stürzt beim Kräutersammeln eine Steilküste hinab und ist tot. Was zunächst nach einem Unfall aussieht, entpuppt sich als Mord und da Isabelle Bonnet zufällig gerade vor Ort ist, übernimmt sie diesen Fall. Doch wer sollte eine gottesfürchtige Nonne umbringen? Madame le Commissaire und ihr emsiger Assistent Appollinaire vermuten das Motiv im Vorleben der Nonne, doch in dem malerischen alten Kloster, aus dem die Nonne stammte, scheint es noch mehr Ungereimtheiten zu geben. Die beiden müssen also tiefer graben, um das Motiv des Mordes und den Täter zu ergründen.

Dieser Band von Pierre Martin zu seiner „Madame le Commissaire“ war für mich einer der bisher besten. Die Geschichte ist sehr spannend und interessant konstruiert und am Ende sehr überraschend. Wie immer sind auch die Landschaftsbeschreibungen der Provence und das beschauliche Leben im Städtchen Fragolin so einladend, dass man als Leserin oder Leser gerne sofort eine Reise dorthin machen möchte. In Kombination mit dem unterhaltsamen Personal und Isabelles Liebesdreieck mit dem Bürgermeister und dem extravaganten Kunstsammler Rouven schafft der Autor wieder einen spannenden und gleichzeitig sehr unterhaltsamen Krimi.

Pierre Martins Provence-Krimi „Madame le Commissaire und die tote Nonne“ ist wieder ein äußerst gelungenes Buch mit viel Humor und Lokalkolorit, dass bei der Lektüre einfach Freude macht und natürlich Lust auf die kommenden Bände rund um Isabelle Bonnet, die Madame le Commissaire.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Droemer Knaur. 

Mittwoch, 15. September 2021

Caroline Albertine Minor "Der Panzer des Hummers"

 

Drei Geschwister, die nach dem Tod ihrer Eltern ihr eigenes Leben leben und sich auseinandergelebt haben, beschreibt Caroline Albertine Minor in „Der Panzer des Hummers“. Während Sidsel mit ihrer Tochter ebenso wie der Bruder Niels in Kopenhagen lebt, hat es ihre Schwester Ea nach San Francisco verschlagen. Mühsam führen die drei ihr Leben und müssen sich nun Veränderungen stellen.

„Der Panzer des Hummers“ ist bereits viel gelobt und so hatte ich mich sehr auf die Lektüre gefreut. Leider konnte mich das Buch jedoch nicht erreichen, die Figuren erschienen mir bei der Lektüre etwas leblos und die Zusammenhänge der einzelnen Handlungsstränge haben für mich nicht immer einen wirklichen Sinn ergeben. Das Bild des Hummers, der seinen Panzer abstreifen muss um zu wachsen und so verletzlich bleibt, bis eine neue schützende Hülle ihn umgibt, fand ich hingegen wunderschön gewählt und auch sehr passend für die Figuren und ihre Entwicklung. Dennoch habe ich mich mit der Lektüre schwer getan. Der Autorin gelingt es meiner Meinung nach nicht gut genug, eine Verbindung zwischen den Figuren und den Leserinnen und Lesern herzustellen. Ohne diese Verbindung bleiben die Geschichten der Geschwister belanglos und auch ohne Zusammenhang, so dass ich das Buch am Ende etwas enttäuscht zur Seite gelegt habe.

Leider konnte mich Caroline Albertine Minor mit ihrem Roman „Der Panzer des Hummers“ nicht überzeugen, auch wenn ich die Idee und das Bild, das dem Roman zu Grunde liegt, sehr schön finde.

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Hier geht es zu weiteren Informationen im Diogenes Verlag.

Das Buch wurde als Rezensionsexemplar kostenlos vom Verlag zur Verfügung gestellt. 


Sonntag, 12. September 2021

Robin Alexander "Die Getriebenen"

 

2015 ist ein Wendepunkt in der Kanzlerschaft von Angela Merkel und ihr Satz „Wir schaffen das!“ sollte sie regelrecht verfolgen. Robin Alexander fasst in „Die Getriebenen“ die Ereignisse rund um die Flüchtlingskrise zusammen, reflektiert Entscheidungen und Zusammenhänge und gibt einen guten Überblick über Abläufe und Beteiligte.

Der Journalist Robin Alexander glänzt auch tagesaktuell bei Twitter immer wieder durch äußerst gute Kontakte, scheint phasenweise bei Sitzungen der Parteien eher direkt dabei zu sein, wenn man seinen detaillierten Äußerungen in den sozialen Netzwerken Glauben schenken darf. Diese Kontakte und dieses Insiderwissen nutzte er auch für sein Buch über die Flüchtlingskrise und schafft so ein äußerst spannendes und dennoch sachliches Buch, das sich großartig lesen lässt und dabei sehr kurzweilig und unterhaltsam ist. Dabei geht es nicht darum, ob jemand „gut weg kommt“, ob Entscheidungen in der Krise richtig oder falsch waren. Es geht um eine Beschreibung, aus der Leserinnen und Leser selbst ihre Schlussfolgerungen ziehen können, um sich eine Meinung zu bilden. Also genau das, was Journalismus leisten sollte.

„Die Getriebenen“ von Robin Alexander ist eine interessante Beschreibung rund um die Flüchtlingskrise 2015, die auch noch einmal die Schwierigkeiten und Probleme bei den damaligen Entscheidungen aufzeigt. Meiner Meinung nach sehr gelungen und lesenswert. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Penguin Random House. 

Donnerstag, 2. September 2021

Barbara Leciejewski "Fritz und Emma"

 

Als Fritz 1947 aus dem Krieg zurückkehrt, ist klar, dass er seine Emma heiraten wird. Die beiden gehören schon immer zusammen, jeder weiß das. Doch als der neue Pfarrer und seine Frau Marie im Jahr 2018 in das kleine Dörfchen Oberkirchbach ziehen, reden die beiden kein Wort miteinander und gelten als schwer verfeindet. Was ist nur passiert, dass aus der großen Liebe so eine Abneigung wurde? Marie ist neugierig und nimmt sich vor, die beiden wieder zu versöhnen, bevor es zu spät ist.

„Fritz und Emma“ ist ein wirklich herzerwärmender Roman über Liebe, Freundschaft und Zusammengehörigkeit. Zum einen ist es die Liebesgeschichte von Fritz und Emma selbst, die einen bei der Lektüre natürlich berührt. Doch auch Marie ist eine sehr einnehmende Figur, deren Geschichte einen nicht kalt lässt. Als neu zugezogene im kleinen Ort Oberkirchbar hat sie es nicht leicht und das Dorfleben schränkt sie sehr ein. Doch auch sie muss lernen, sich zu versöhnen, mit der Liebe ihres Mannes zu seinem Beruf und mit dem kleinen Oberkirchbach selbst. All das bringt die Autorin Barbara Leciejewski wunderbar stimmig in ihrem Roman zusammen. Das Buch ist sehr leicht und flüssig geschrieben und lädt wirklich zum Schmökern und Versinken ein.

Mir hat „Fritz und Emma“ von Barbara Leciejewski ausgesprochen gut gefallen. Die Autorin verbindet die historische Geschichte von Fritz und Emma sehr gelungen mit Maries aktueller Geschichte. Ein toller Roman, den ich weiterempfehlen kann.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Ullstein Buchverlags.