Leons Frau MiMi
ist schwanger, doch er ist sich sicher, dass das Kind das Ergebnis einer Affäre
mit seinem besten Freund Xeno ist. Nach Perditas Geburt soll das Kind zu Xeno
geschafft werden, er will es nicht sehen und glaubt den Unschuldsbeteuerungen
seiner Frau kein Wort. Doch Perdita kommt nicht bei Xeno an. Jahre später will
Perdita mit ihrem Freund Zel mehr über ihre Vergangenheit herausfinden und
stößt auf Leons Geschichte.
In „Der weite
Raum der Zeit“ bearbeitet Jeanette Winterson Shakespeares „Wintermärchen“ neu
und sehr modern. Trotzdem bleibt das Grundkonzept erhalten, die Namen erinnern
an die Originale und die Story ist auch sehr ähnlich, wird jedoch in eine
moderne, sehr kapitalistische Welt katapultiert. Mir hat der Schreibstil von
Winterson besonders gut gefallen, die Story wird dadurch spannend und beim
Lesen taucht man völlig ein in die Welt von Perdita und Leon.
Die blinde
Eifersucht, die ihn treibt und damit MiMi sogar fast das Leben kostet, ist
beängstigend und nur schwer nachvollziehbar für mich, aber er zerstört damit
nicht nur sein Leben, sondern auch das aller Menschen um sich herum. Nach
diesem speziellen Tag, an dem er Perdita weg gibt, ist nichts mehr wie es je
war, weder für seine Frau, noch für Xeno oder Leons Sohn Milo. Sehr gut
beschreibt Winterson die umfassende Gewalt, die in der der destruktiven Kraft
der Eifersucht wohnt. Perdita bildet einen regelrechten Gegenpol, behütet aufgewachsen
glaubt sie an die Kraft von Liebe und Vertrauen und ist von ihrer Vergangenheit
sehr schockiert.
Jeanette Wintersons
Bearbeitung von Shakespeares „Wintermärchen“ für das Hogarth Shakespeare Projekt
ist spannend, bewegend und sehr modern geschrieben. Auch ohne die Kenntnis vom
Originalstoff ist das Buch absolut empfehlenswert.
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Hier geht es zu weiteren Information zum Hogarth Shakespeare Projekts des Knaus Verlags und zur Leseprobe.