Bereits in
seinem ersten Wahlkampf hatte Barack Obama angekündigt, den Krieg in
Afghanistan beenden zu wollen. Bob Woodward, der berühmte Journalist der
Washington Post, untersucht in diesem Buch die Vorgänge rund um die
Truppenentsendungen nach Afghanistan und die Strategien, die zu einem
langfristigen Abzug amerikanischer Soldaten aus Afghanistan führen sollen.
Bob Woodward, bekannt geworden durch seine
Berichterstattung über die Watergate-Affäre, die den Präsidenten Richard Nixon
zu Fall brachte, schreibt in seinem Buch sehr sachlich über die ersten
Amtsjahre von Obama und die Probleme und Fallstricke, die sich für den
Oberbefehlshaben in Zusammenhang mit der Mission in Afghanistan auftaten. Hierzu
hat er mit zahlreichen Insidern gesprochen und auch Obama selbst zu dem Thema
interviewt. Man merkt dem Buch an, mit wie vielen Informationen der Autor hier
jonglieren musste, um alles in eine stringente und gut lesbare Form zu bringen.
Doch dies ist ihm gut gelungen, trotz der vielen verschiedenen Varianten des
militärischen Handelns und des umfangreichen beteiligten Personals schafft er
es, die Abläufe für den Leser gut verständlich darzulegen. Das einzige, was ich
als etwas störend empfand, war die geringe Einbettung der Geschehnisse in die
gesamten politischen Zusammenhänge in Amerika. Mir fehlte an vielen Stellen die
genauere Einordnung in die Mehrheitsverhältnisse und die zeitgleich
diskutierten Themen in den USA. So wirkte es immer etwas, als wäre der Krieg in
Afghanistan das einzige Thema, mit dem Obama zu der Zeit befasst war.
Mir hat das Buch
„Obamas Kriege“ von Bob Woodward gut gefallen, etwas mehr Einordnung in den
Gesamtkontext der amerikanischen Politik hätte dem Buch meiner Meinung nach
jedoch gut getan.
✭✭✭✰✰
Hier geht es zu weiteren Informationen der Deutschen Verlags-Anstalt.
Wer an einer
allgemeinen Beschreibung der Außenpolitik Obamas interessiert ist, dem kann ich
nur Ben Rhodes neues Buch „Im Weißen Haus“ empfehlen. Eine Rezension hierzu
folgt in Kürze auf meinem Blog.