Auf Gut Greifenau arbeiten sich die Bewohner
weiter durch die historischen Turbulenzen des frühen 20. Jahrhunderts. Die
Hyperinflation treibt die Menschen in die Verzweiflung, in den großen Städten
können die meisten Menschen kaum noch überleben und so flieht die Familie von
Rebecca nach Greifenau und versucht, sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch
auch Rebeccas Mann Konstantin hat zu kämpfen und kann das alte Familiengut nur
schwer weiterbetreiben. Währenddessen leben seine Geschwister Katharina und
Alexander nach wie vor in Berlin. Katharina hat sich endlich durchgesetzt und
darf Medizin studieren. Doch das Studium ist härter als erwartet und auch
Alexander hat mit großen Problemen zu kämpfen. So geht das Leben für alle mit
seinen Hochs und Tiefs weiter.
Der fünfte Band der Reihe um Gut Greifenau,
vom Verlag angepriesen als „Das deutsche Downton Abbey“, hat wieder deutlich
mehr Schwung und Spannung als der vorherige Band. Mit Alexanders Homosexualität
traut sich die Autorin Hanna Caspian auch an ein sehr schwieriges Thema und
schafft es, dieses in seiner gesamten Komplexität in der damaligen Zeit
spannend und realistisch darzustellen. Die verschiedenen Charaktere der Familie
bilden nach wie vor die Grundlage für die Geschichte, doch auch in der
Dienstbotenetage gibt es viele große und kleine Entwicklungen, die bei der
Lektüre für viel Spannung und Unterhaltung sorgen. Mich freut, dass die
historischen Rahmenbedingungen wieder stärker in den Vordergrund treten und so
die Geschichte der Protagonisten bestimmen.
„Gut Greifenau. Silberstreif“ von Hanna
Caspian hat mir sehr gut gefallen, ein gelungener historischer Roman mit
abwechslungsreichem Personal und spannenden Geschichten.
✮✮✮✮✰
Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Droemer Knaur.