Montag, 17. Januar 2022

Hanna Caspian "Gut Greifenau. Silberstreif"

 

Auf Gut Greifenau arbeiten sich die Bewohner weiter durch die historischen Turbulenzen des frühen 20. Jahrhunderts. Die Hyperinflation treibt die Menschen in die Verzweiflung, in den großen Städten können die meisten Menschen kaum noch überleben und so flieht die Familie von Rebecca nach Greifenau und versucht, sich dort ein neues Leben aufzubauen. Doch auch Rebeccas Mann Konstantin hat zu kämpfen und kann das alte Familiengut nur schwer weiterbetreiben. Währenddessen leben seine Geschwister Katharina und Alexander nach wie vor in Berlin. Katharina hat sich endlich durchgesetzt und darf Medizin studieren. Doch das Studium ist härter als erwartet und auch Alexander hat mit großen Problemen zu kämpfen. So geht das Leben für alle mit seinen Hochs und Tiefs weiter.

Der fünfte Band der Reihe um Gut Greifenau, vom Verlag angepriesen als „Das deutsche Downton Abbey“, hat wieder deutlich mehr Schwung und Spannung als der vorherige Band. Mit Alexanders Homosexualität traut sich die Autorin Hanna Caspian auch an ein sehr schwieriges Thema und schafft es, dieses in seiner gesamten Komplexität in der damaligen Zeit spannend und realistisch darzustellen. Die verschiedenen Charaktere der Familie bilden nach wie vor die Grundlage für die Geschichte, doch auch in der Dienstbotenetage gibt es viele große und kleine Entwicklungen, die bei der Lektüre für viel Spannung und Unterhaltung sorgen. Mich freut, dass die historischen Rahmenbedingungen wieder stärker in den Vordergrund treten und so die Geschichte der Protagonisten bestimmen.

„Gut Greifenau. Silberstreif“ von Hanna Caspian hat mir sehr gut gefallen, ein gelungener historischer Roman mit abwechslungsreichem Personal und spannenden Geschichten.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Verlags Droemer Knaur. 

 


Donnerstag, 13. Januar 2022

Jaroslav Rudis "Winterbergs letzte Reise"

 

Jan Kraus tritt in das Leben von Wenzel Winterberg, als dieser schon fast tot zu sein scheint. Er soll den alten Mann pflegen. Doch Winterberg erholt sich und will eine letzte große Reise machen, quer durch Europa, entlang seiner eigenen Geschichte und der Geschichte Europas.

Leider konnte mich dieser Roman nicht richtig begeistern. Ich hatte viel darüber gelesen und war neugierig auf Winterbergs Geschichte, seien Reiseroute und seine Erlebnisse. Doch der Stil und die Sprache des Romans haben es mir schwer gemacht, ich konnte der ganzen Handlung nicht gut folgen, die Charakter blieben für mich sehr schwammig und unklar. Dennoch finde ich die Idee hinter dem Roman immer noch großartig und bedaure, dass mir das Buch keine größere Lesefreude bereiten konnte. Die historischen Elemente fand ich dennoch spannend, auch wenn das Buch mich nicht mitnehmen konnte.

Für mich war „Winterbergs letzte Reise“ von Jaroslav Rudis definitiv nicht das richtige Buch, trotz einer tollen Idee konnte es sprachlich und erzählerisch für mich nicht überzeugen. 

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Hier geht es zu weiteren Informationen des btb Verlags. Das Buch wurde über Bloggerportal des Verlags Penguin Random House als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 

Freitag, 7. Januar 2022

Rodica Doehnert "Das Adlon"


 

Katharina ist als junge Architektin beteiligt am Wiederaufbau des Hotel Adlon nach der Wende in Berlin. Doch bei der Arbeit weiß niemand, was Katharina mit diesem berühmten Haus verbindet: Ihre Großmutter, Sonja Schadt, hat fast ihr gesamtes Leben im Adlon verbracht, bevor es zu Grunde ging. Doch die beiden Frauen haben keinen Kontakt, erst über das Bauprojekt lernen sie sich kennen und Sonja kann ihrer Enkelin endlich ihre Geschichte erzählen.

Der Roman „Das Adlon“ war die Grundlage für einen dreiteiligen Film, der die Geschichte des Adlons und von Sonja erzählte. Das Buch von Rodica Doehnert ist jedoch keineswegs nur eine Filmvorlage, es ist ein spannender und toll erzählter historischer Roman, der die Geschichten der Familien Schadt und Adlon großartig verknüpft und die Leserinnen und Leser sowohl an der Glanzzeit als auch am Untergang des berühmten Grandhotels teilhaben lässt. Die Geschichte wirkt sehr gut recherchiert und ist detailreich geschrieben, die Lektüre macht dadurch sehr viel Freude. Auch das Personal ist äußerst gut gewählt, der Konflikt innerhalb der Familie Schadt spielt zwar eine Rolle, überlagert jedoch nie den eigentlichen Star der Geschichte, die Entwicklung des Adlons und der namensgebenden Hoteliersfamilie.

„Das Adlon“ von Rodica Doehnert ist spannender und höchst unterhaltsamer Roman über die abwechslungsreiche Geschichte eines berühmten Hotels und gleichzeitig ein Familiendrama, großartig geschrieben und damit absolut empfehlenswert.

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Hier geht es zu weiteren Informationen des Heyne Verlags.