Mit großer Spannung wurde der neue Roman von Dan Brown erwartet und seit diese Woche ist er im Buchhandel zu bekommen. Wer Dan Brown kennt erwartet von „Inferno“ Hochspannung auf jeder Seite, eine sympathische Hauptfigur und ein bisschen Verschwörungstheorie im Hintergrund.
In „Inferno“ befindet sich Robert Langdon in Florenz auf den Spuren von Dantes „Göttlicher Komödie“. Er wacht in einem Krankenhaus auf, ohne sich zu erinnern, warum er in Florenz ist und was er dort machen soll. Doch schnell wird klar, dass er verfolgt wird. In seiner Jackentasche findet er ein altes Rollsiegel, in dem ein Bild von einer Darstellung von Dantes Vorstellung der Hölle versteckt ist- jedoch mit einigen entscheidenden Veränderungen. Er begibt sich auf die Suche nach dem Sinn hinter dieser Veränderung und gerät in einen Kreis aus Verrat und Gefahr.
Dan Browns neuestes Buch beginnt spannend und interessant, als Leser jagt man mit dem Kunsthistoriker Langdon und seiner Ärztin Sienna Brooks nach seinen Erinnerungen und dem Sinn hinter seinem Fund. Doch leider steigert sich die Spannung nicht weiter, das Buch läuft auf einem guten, aber nicht herausragenden Niveau dahin, ohne einen wirklich mitzureißen. Die Idee hinter „Inferno“ ist zwar sehr gut, doch meiner Meinung nach verzettelt sich der Autor in zu vielen Details und Hinweisen. Ständig bleibt Langdon bewundernd stehen und erklärt die Geschichte und den Hintergrund von Kunstwerken, obwohl er doch eigentlich auf der Flucht ist. Hier hatte der Autor anscheinend den Wunsch, das Maximum seiner Recherche auch in den Roman einfließen zu lassen, was für den Leser etwas anstrengend wird.
Zudem wird jedem, der schon einmal in Florenz war, beim Lesen schnell klar, dass Dan Brown die Stadt zu seinen Gunsten umgemodelt hat. Gebäude stehen woanders, Straßen verlaufen plötzlich zu anderen Plätzen und auch das ein oder andere Kunstwerk hat seinen Weg an einen anderen Ort gefunden. Das hatte Dan Brown bereits in vorgehenden Büchern mit Rom gemacht, als störend empfindet man es beim Lesen dennoch, wenn einem ein falsches Stadtbild vorgegaukelt wird.
Dem Ende des Romans hingegen hätten etwas mehr Stoff und Recherche gut getan wie ich finde, doch das sollte jeder nach dem Lesen selber für sich entscheiden. Alles in allem ist Dan Brown mit „Inferno“ ein spannender Roman gelungen, der aber nicht an die Vorgänger heranreichen kann.