Aibileen und Minny sind Hausmädchen und leben genauso wie die junge wohlhabende Skeeter in Jackson, Mississippi in den 60er Jahren. Doch während Aibileen und Minny wie alle schwarzen Angestellten für einen Hungerlohn rund um die Uhr arbeiten müssen, kann Skeeter es sich als weißes Mitglied der Oberschicht bei Bridgerunden und Teekränzchen gut gehen lassen. Doch Skeeter scheint die einzige in der weißen Gesellschaft von Jackson zu sein, die der Ungerechtigkeit ein Ende machen will. Und so beginnt sie, ein Buch über und mit den Hausmädchen zu schreiben. Während immer wieder schwarze willkürlich umgebracht werden, haben zahlreiche der Hausmädchen den Mut, Skeeter ihre Lebensgeschichte zu erzählen, die positiven und die negativen Erfahrungen. All dies fasst Skeeter mit veränderten Namen und in einem erfundenen Ort in einem Buch zusammen. Alle beteiligten haben viel zu verlieren, falls ihre Identität auffliegen sollte, doch sie gehen das Risiko ein und erzählen ihre Geschichten.
„Gute Geister“ ist ein faszinierendes und bewegendes Buch. Die Geschichten der Mädchen sind keinesfalls ausschließlich negativ, viele erinnern sich mit viel Liebe an Kinder, die sie aufgezogen haben, gute Menschen, die ihnen geholfen haben. Doch die Willkür die sie immer wieder erfahren, trifft einen beim Lesen und auch wenn Skeeter etwas ändern will, wird schnell klar, dass sie als einzelne nicht viele Möglichkeiten hat. Sie verliert ihre Freunde und jeden Rückhalt in der Gesellschaft und wird immer isolierter. Doch auch wenn sie zu Aibileen eine enge Beziehung aufbaut, kann diese Freundschaft nicht funktionieren angesichts der gesellschaftlichen Gegebenheiten. So wird Skeeter eine einsame und fast tragische Figur, die sich der Situation nur noch durch Flucht entziehen kann. Trotz dieser traurigen Handlung überwiegen die positiven Elemente, der Stolz der Frauen auf das erreichte und den eigenen Mut ist bewegend. Kathryn Stockett ist es großartig gelungen, eine schwierige Epoche der Geschichte Mississippis in eine realitätsnahe und berührende Geschichte zu fassen und den Leser dabei noch zu unterhalten, ohne immer den erhobenen Zeigefinger zu schwingen und sich in Schuldzuweisungen zu ergehen.
Dieser Roman ist wirklich uneingeschränkt zu empfehlen, die Verfilmung mit Emma Stone ist inzwischen auch unter dem Titel „The Help“ auf DVD erschienen.