Die kleine
Tochter der Lehrerin Moriguchi ist im Pool der Schule ertrunken. Ein Unfall,
wie es scheint. Doch am letzten Tag vor den Ferien stellt sich die Lehrerin
sich vor die Klasse und gesteht, dass sie weiß, dass es kein Unfall war. Und
dass sie weiß, wer ihre Tochter ermordet hat. Nämlich zwei Schüler aus ihrer
Klasse. Und sie übt Rache.
„Geständnisse“
von Kanae Minato ist eine subtile Geschichte, die völlig unter die Haut geht.
Nicht nur die Lehrerin gesteht ihrer Klasse ihr Wissen, im weiteren Verlauf
erfahren wir die Geschichte aus den unterschiedlichsten Perspektiven und auch,
wie es nach dem Geständnis der Lehrerin für alle Beteiligten weiterging. Denn
Moriguchi ist nicht einfach zur Polizei gegangen, viel durchtriebener straft sie
die Täter ab und stürzt beide so auf unterschiedlichste Weise ganz unauffällig
ins Verderben. Immer tiefer rutscht man als Leser in die Geschichte hinein und
schwankt zwischen Mitgefühl und Wut auf alle Charaktere, so schwierig ist die
moralische Beurteilung der Situation, so subtil und spannend verschwimmen die
Motive der handelnden Personen.
Meiner Meinung
nach ist Kanae Minatos Roman „Geständnisse“ ein absolut empfehlenswerter Roman,
ein Psychothriller der besonderen Art, der einen von der ersten Zeile an
einfängt und auf fast schon gruselige Art und Weise die niederen Motive aller
Menschen darstellt. Keiner scheint frei von Schuld und alle sind verstrickt in
ein Netz aus Rachemotiven und kindlichen Absichten. Eine spannende und
gleichzeitig psychologisch sehr durchdachte Geschichte, die von Minato perfekt
inszeniert wurde.
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