In einem Container in Hamburg werden die Leichen von fünf indischen Mädchen gefunden, im Arm hat jede von ihnen ein Kuscheltier des Pharmakonzerns Astrada. Der hat gerade erst für überragende Schlagzeilen gesorgt, da ein Heilmittel für Alzheimer entwickelt wurde. Daran war führend die Wissenschaftlerin Iliana Kornblum beteiligt, deren Vater selbst an Alzheimer erkrankt war. Doch als sie auf geheime Daten zur Forschung stößt, die ihr unbekannt waren, verdichtet sich ihre Sorge, dass Astrada und ihr Chef ein falsches Spiel spielen. Sie begibt sich in große Gefahr, indem sie sich auf die Suche nach Antworten auf ihre Fragen macht.
„Transfusion“ ist ein spannender Thriller, der sich mit der Pharmabranche und wissenschaftlichen Forschungsmöglichkeiten auf interessante Weise auseinandersetzt. Die Idee des Autors Jens Lubbadeh ist wirklich großartig und sollte eigentlich ein grandioses Buch garantieren, leider scheitert er dann an der Umsetzung. Die Protagonistin Iliana Kornblum bleibt konturlos und konnte mich als Leserin einfach nicht mitnehmen. Die gute Möglichkeit, die Geschichte auch noch aus einer anderen Perspektive zu erzählen, beispielsweise von dem Redakteur des Nachrichtenmagazins SPIEGEL, der in dem Fall ermittelt oder von der Aktivistin, die gegen Astrada vorgeht, lässt der Autor leider liegen und so kennen wir fast die ganze Zeit nur Ilianas (sehr eingeschränkte) Perspektive, was dem Buch die Spannung nimmt. Auch die Auflösung zum Schluss, die kaum als eine solche bezeichnet werden kann, fand ich recht schwach und wenig überzeugend.
Zwar ist der Schreibstil von Lubbadeh sehr flüssig und der Roman gut lesbar, der Plot hat für mich aber doch einige große Schwächen und kann nur begrenzt überzeugen, auch wenn ich die Grundidee hervorragend finde.
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