Bruno ist wieder
da, doch seine Arbeit hat sich verändert. Nach einer Beförderung ist er für ein
viel größeres Gebiet zuständig und er ist besorgt, ob er sich noch so um Saint-Denis
kümmern kann, wie bisher. Als seine Freundin Pamela ihn bittet, einen
vermissten Gast von ihr zu finden, stößt er auf einen Doppelmord, der sehr viel
größere Ausmaße annimmt als zunächst vermutet. Fast nebenbei hilft er Pamela
bei ihren Kochkursen, sorgt sich um die
Rugby-Spielerin Paulette, die wichtige Zukunftsentscheidungen treffen
muss und trifft wieder auf Isabelle, die Frau, die ihn einfach nicht loslässt.
Es ist also wieder alles dabei, was ein guter Bruno-Krimi braucht.
Mir hat „Menu
Surprise“ besonders gut gefallen, weil einerseits der Falls so spannend war,
man andererseits aber auch eine neue Seite von Bruno kennengelernt hat. Er ist
jetzt mehr Chef, muss delegieren und sich absprechen, das fordert ihn, denn
eigentlich hat er immer in seinem eigenen Tempo gearbeitet. Dass er dabei auf
keinen Fall seinen Heimatort vernachlässigen will, ist klar und sein
gesellschaftliches Engagement schränkt er gar nicht ein. Er ist unglaublich
sympathisch und man fragt sich langsam, wann denn endlich die Frau fürs Leben
auftaucht. Isabelle scheint es jedenfalls nicht zu sein, auch wenn es sie immer
wieder ins Périgord verschlägt. Martin Walkers Romane sind wirklich
literarische Krimis, er braucht keine Explosionen und Verfolgungsjagden sondern
Wein– und Käseverkostungen, um die Leser mitzunehmen in Brunos Welt. Essen
verbindet, und so holt Bruno auch in diesem Band wieder alle Beteiligten an
einen Tisch, um mit den Ermittlungen voranzukommen. Und wie immer gelingt dies
in seiner ruhigen Art hervorragen.
Ich bin ein
uneingeschränkter Fan der Bruno-Krimis von Martin Walker, sie zu lesen ist wie
Urlaub machen, man verschwindet in der Welt des Périgord und darf gleichzeitig
noch einen spannenden Fall lösen. „Menu surprise“ reiht sich nahtlos in die
großartige Romanreihe ein und ich freue mich schon jetzt auf den zwölften Fall
von Bruno, der hoffentlich im nächsten Jahr erscheinen wird. Die Wartezeit muss
ich mir mit ein paar alten Bänden versüßen, die ich noch nicht gelesen habe.
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