Dienstag, 29. März 2022

Gisa Pauly "Fräulein Wunder"

 

Ende der 50er Jahre geht es in Brits Heimatort Riekenbüren sehr konservativ zu, Frauen gehören in die Küche und mehr nicht. Doch Brit will die Welt kennenlernen und da kommt eine Gruppenreise nach Sylt gerade recht. Auf der Insel verliebt sie sich in Arne und zurück in Riekenbüren stellt sie fest, dass sie schwanger ist. Ein Skandal! Doch Arne verspricht sie zu heiraten – bis er plötzlich verschwindet und sein Vater auftaucht, der viel Geld dafür zahlt, dass das Kind nicht mit seine Familie in Verbindung gebracht wird. Für Brit beginnt ein schwerer Weg im Kampf um ihr Kind und ein selbstbestimmtes Leben.

Mir hat Gisa Paulys Roman „Fräulein Wunder“ ausgesprochen gut gefallen. Die Autorin schafft es auf hervorragende Weise, die Zwänge und Einschränkungen der jungen Frauen der damaligen Zeit zu beschreiben, das konservative Denken und die Ängste, die auch oft damit verbunden waren. Der Wunsch von Brit nach Freiheit erscheint vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Gegebenheiten regelrecht abwegig, umso vehementer kämpft sie jedoch um genau diese Freiheit und Selbstbestimmung. Dabei trifft sie immer wieder auf Menschen, die ihr helfen und Hoffnung geben.

„Fräulein Wunder“ ist ein sehr gelungener Roman über die späten 50er und frühen 60er Jahre in der Bundesrepublik und die Rolle von Frauen und besonders ledigen Müttern in der damaligen Zeit. Brits Geschichte berührt beim Lesen und so freue ich mich schon sehr, auf die nächsten Bände der „Sylt-Saga“ von Gisa Pauly.  

✮✮✮✮✰

Hier geht es zu weiteren Informationen des Heyne Verlags. Das Buch wurde über das Programm Buchflüsterer von www.buecher.de kostenlos als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen